Pressespiegel

Schülerinnen zurück im Präsenzunterricht: Geschafft, aber glücklich

Veröffentlicht von W. Niehues (niehues) am Jun 04 2021
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Aus Ruhr Nachrichten, 31.05.2021:

Schülerinnen zurück im Präsenzunterricht: Geschafft, aber glücklich

Castrop-Rauxeler Schülerinnen und Schüler kehren in den Präsenzunterricht zurück. Nach dem ersten Tag sind sie glücklich. Doch sie sehen auch Probleme. Ein Besuch am Berufskolleg.

Monatelang klappten sie morgens den Laptop auf – und fuhren ihn nachmittags wieder herunter. In den eigenen vier Wänden wohlgemerkt. In der Küche, auf dem Bett oder im Wohnzimmer. Homeschooling, das war für die meisten Schülerinnen und Schüler zuletzt Realität. Am Montag (31.5.) kehrten sie wieder zurück.

Zurück in ihre Schule, die sie so lange nicht von innen gesehen hatten. Als Betty, Ceyda und Dalya am Nachmittag das Berufskolleg Castrop-Rauxel verlassen, wirken sie gelöst, glücklich, aber auch geschafft. Sie gehören zu den Tausenden Schülern, die an diesem Tag erstmals wieder in alter Konstellation zusammentreffen durften. Die niedrige Inzidenz macht es möglich.

„Wir haben uns alle total gefreut, alle mal wieder zu sehen und mal wieder mit der ganzen Gruppe zusammen Unterricht zu haben“, sagt Betty. Das Zusammensein habe ihr in den vergangenen Monaten gefehlt. So sieht es auch Dalya. Doch sie betont ebenso: „Es war auch anstrengend, jetzt direkt wieder voll loszulegen und zum ersten Mal wieder einen ganz normalen Schultag zu haben.“

 

Daran müssten sie sich „erst mal wieder gewöhnen“, meint Dalya. Das ist nicht wirklich verwunderlich. So hatte zum Beispiel Joachim Höck, Schulleiter des Adalbert-Stifter-Gymnasiums, vor Kurzem betont, dass an normales Lernen in den ersten Tage nicht zu denken sei. Die Schüler seien aufgekratzt, aufgeregt, „Unterricht wird zu Beginn schwierig sein.“

Betty nennt derweil eine andere Problematik, die sie am ersten gemeinsamen Tag bemerkte. Es sei komisch gewesen, meint sie, „weil wir alle auf einem anderen Stand waren. Wir wussten dann nicht, was in der einen Gruppe besprochen wurde und was in der anderen. Alle hatten dann unterschiedliche Fragen.“ So verstrich die Zeit – und ein gemeinsames Leistungslevel war nachmittags längst nicht erreicht.

Natürlich nicht. Lange Zeit arbeiteten die Schülerinnen und Schüler schließlich separat. Und dass alle im selben Tempo, mit dem selben Eifer und den selben Voraussetzungen zu Hause arbeiten konnten, kann bei seriöser Betrachtung nur verneint werden. Eher im Gegenteil: Der eine Schüler kam gewiss besser durch die Krise als der andere.

Immerhin sind die Schülerinnen und Schüler jetzt wieder zusammen. Erschwerend ist einzig, dass das Virus noch da ist – und darum zum einen die inzwischen bestens bekannten Hygieneregeln eingehalten werden müssen. Zum anderen bleiben Corona-Tests Pflicht. Ceyda erzählt: „Wir hatten in der ersten Stunde kaum Unterricht, weil da die Tests durchgeführt wurden.“

Immer montags und mittwochs stehe nun diese Prozedur an, erzählt sie. Im Gegensatz zum scheinbar ewigen Homeschooling wird die Test-Prozedur allerdings ganz bestimmt das kleinere Übel bleiben.

Zuletzt geändert am: Jun 13 2021 um 5:18 PM

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